Sonntag, 29. November 2015
Er redete wie ein Besessener von den Straßenpreisen
Die Brown Lady kickt hart. Ich spüre wie mein Körper anfängt zu zittern und der Schaum aus meinem Mund austritt. Das Atmen fällt mir schwerer. Diese Lady steht auf würgen und ich lasse es zu. Ich gebe mich ihr hin und ärgere mich, dass ich ihr nicht die Tür zu meiner Vene geöffnet habe. Sie umschließt mich mit ihren warmen Berührungen und ich würde mir am liebsten in die Hose scheißen um meiner Liebe zu ihr noch mehr Ausdruck zu verleihen. Sie weiß, dass ich noch mehr von ihr möchte, aber sie passt auf mich auf. Sie lähmt meine Arme, so dass ich mir nicht noch mehr gönnen kann. Oder ist es eine Bestrafung? Wenn ja, für was? Etwa weil ich sie mir nicht per Nadel gegönnt habe? Das nächste mal direkt ins Herz. Da wo sie hin gehört. Die Sekunden vergehen, aber sie fühlen sich an wie Tage auf der Reise ins Paradies. Ich fühle mich kurz davor Deso Dogg high-five zu geben und gemeinsam auf einem Regenbogen nasheeds zu trällern. Hätte ich mir doch nur noch ein halbes Gramm mehr gegönnt.
Meine Augen können wieder bewegt werden. Alles dunkel. Niemand ist in dem Van. Ich schaue durch die Frontscheibe in die dunkle Nacht.
BOOOOM! Ein lauter Knall. Der Van wird komplett durch gerüttelt. Eine riesige Stichflamme keine 30 Meter vor mir schießt in den Himmel empor. Jetzt hat mich der sheytan! Ich wusste es, dass dieses Date mit der Brown Lady direkt vom sheytan kommen muss. Das Feuer erleuchtet die Nacht. Vor dem Van rennen die zwei somalia dudes mit einem riesigen schwarzen Tuch vorbei. Sie sind kaum aus meinem Blickfeld verschwunden, da geht die Seitentür des Vans auf und sie springen herein. Direkt hinterher kommt Mike Whitenose. Er ist komplett drauf. Er bemerkt die Lähmungserscheinungen meines Körpers sofort und reißt mich auf den anderen Sitz herüber. Noch bevor er mich losgelassen hat sitzt er am Lenkrad. Es sind komplett unmenschliche Bewegungen die er gerade vollführt hat, aber das ihm gerade ganz egal.
Er gibt direkt Vollgas und wir fahren wieder in die schwarze Nacht. Komischerweise hat er die Lichter des Vans ausgeschaltet. Wir fahren auf einer Landstraße entlang auf der uns sehr große Löschzüge der Feuerwehr entgegen kommen. Großeinsatz. Mike Whitenose gibt beim passieren jedes Feuerwehrautos noch mehr Gas. Mir ist jetzt klar, was der synek vor hatte. Als er den Van verließ dachte ich, dass er auf der Suche nach Drogenverstecken unterhalb der Wohnwägen gewesen ist. Tatsächlich drehte er aber sämtliche Gashähne von den angeschlossenen Propangas-Flaschen auf. Er redete bereits seit der Fahrt zum Burger King wie ein Besessener von den Straßenpreisen für Sauerstoffflaschen und Spezialanzügen mit denen sich sogar Explosionen in Meth-Laboratorien überstehen lassen würden. Es sind noch circa 1000 Meter nachdem uns der letzte Feuerwehrwagen entgegen gekommen ist als Mike Whitenose auf einmal scharf rechts einbiegt und den Van zum stehen bringt.
Wir stehen vor einer riesigen Feuerwehrwache. Ich kann mein Gesicht noch immer nicht fühlen, als Mike Whitenose mir etwas weißes Pulver aus seinem Notfall-Döschen in die Nase drückt. Hätte er mir mit seinem Butterfly die Nasenflügel abgeschnitten hätte es weniger weh getan! Mein Körper fühlt sich an als hätte mich der Blitz beim Scheißen getroffen. Ich weiß nicht, was er in seinem Notfall-Döschen hatte, aber schon jetzt stehen zwei Dinge fest: Die nächsten 48 Stunden werde ich kein Auge zu machen, geschweige denn Blinzeln müssen und mein Messer wird zum Einsatz kommen. Ich springe durch das herunter gekurbelte Fenster aus dem Van und renne alleine auf die Feuerwehrwache zu.
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